Parzival am See

 

 

Lange suchte ich dich und glaubte dich verloren

 

jetzt stehe ich stumm vor Freude am grauen See

 

in der Stille des frühen Tages und wage nicht

 

dich zu begrüßen.

 

 

 

Deine Gestalt wirkt müde im hellen Gewand

 

dein Blick sucht die Weite des fernen Ufers

 

unter weitem Barrett das dich ausweist

 

als Herrn des Friedens.

 

 

 

Deine Arme sind schwach, deine Linke hält die Lanze

 

deinen Wanderstab durch schuldvolle Jahre.

 

Das Windrad, mit dir verwachsen, dreht sich lautlos

 

im Novemberwind.

 

Ich komme dir nah.

 

 

 

Deine Rechte, entwöhnt dem stählernen Schwert,

 

hält schützend die Arche.

 

Du bist bereit sie auszusetzen über das Wasser

 

wenn er dich ruft.

 

 

 

Die Vögel nehmen Abschied von dir.

 

Ihr Flug ist deine Botschaft im Wind.

 

Ich stand dir nah.

 

 

 

Friedrich Jäger